Investwissen: Indien Bargeldabschaffung?
November 14th, 2016Laut einer Meldung in Die Presse von Donnerstag wurden in Indien alle Geldscheine über einem Wert von 1,35 Euro für ungültig erklärt, was de facto, zumindest vorübergehend, einer Bargeldabschaffung entspricht. Zusätzlich können vorübergehend pro Tag nur umgerechnet 54 Euro von Bankkonten abgehoben werden. Geringe Bargeldmengen können ca. 1 1/2 Monate lang in neues Geld umgetauscht werden, wenn sich der Besitzer mit einem Ausweis identifiziert.
Dem Vernehmen nach gilt die Reform in Indien als wichtiger Schritt zu einer bargeldlosen Gesellschaft, um die Schattenwirtschaft einzudämmen, die angeblich dir Hälfte des Bruttoinlandsproduktes ausmachen soll. Ca. 15 Prozent dieser Gelder würden jährlich als Kapitalflucht ins Ausland verschoben.
Indien ist nach Norwegen ein weiteres Land, das Schritte Richtung Bargeldabschaffung unternimmt. Um nicht zu viel Gegenwind zu erhalten, werden dabei als Hauptgrund kriminelle Machenschaften angegeben. Dass damit aber auch der gläserne Bürger und die vollständige Kontrolle des Geldflusses beabsichtigt werden, wird nicht erwähnt. Nach der Bargeldabschaffung könnte der Staat über die Notenbank auch jederzeit Minuszinsen einführen, um seine Schulden abzubauen oder eine Saldierung von Guthaben und Darlehen in Form einer weiter gehenden Währungsreform vornehmen und damit seine Bürger enteignen.
Sollten sich solche Meldungen weiter häufen, könnte dies jedoch dazu führen, dass wohlhabende Personen jetzt schon versuchen, Spargelder durch Investitionen im Ausland, etwa in landwirtschaftliche Sachwerte in Südamerika oder durch Umwechslung in Bitcoin vorbeugend in Sicherheit zu bringen. Dies wiederum könnte den Prozess der Abschaffung des Bargeldes weltweit beschleunigen.
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